Fotografen finden heute auf dem Markt eine große Auswahl an Digitalkameras. Als Krönung der Fotografie und erste Wahl für Profis gilt seit Jahrzehnten eine Spiegelreflexkamera. Dieser Kameratyp scheint seine Vormachtstellung nun zu verlieren an Digitalkameras ohne Klappspiegel. Vor allem Kameras mit teildurchlässigem Spiegel drängen auf den Markt.

Kameras ganz ohne Spiegel

Eine Reihe von Kamerakonzepten kommt ohne einen Umlenkspiegel aus. Die meisten Kompaktkameras verzichten gleich ganz auf einen Sucher, das Motiv wird direkt über den LCD-Monitor auf der Kamerarückseite anvisiert. Die meisten Kompakten erlauben auch das Drehen von Videofilmen. Spiegellose Systemkameras ähneln dieser Bauform, erlauben aber das Wechseln von Objektiven und oft den Einsatz externer Blitzgeräte. Die Sensoren dieser Kameras sind in der Regel zu klein, um professionellen Ansprüchen an Bildqualität und -gestaltung gerecht zu werden. Messsucherkameras überzeugen wie ihre filmbasierten Vorgänger mit höchster Bildqualität, exzellenten manuell scharfzustellenden Objektiven und bester Verarbeitung, allerdings zu stolzen Preisen. Teleobjektive lassen sich mit dem Messsucher nur mit Mühe fokussieren und sind nur bis zu etwa 90 mm Brennweite erhältlich. Für professionelle Reportagen im Stile der Street Photographie ist dieser Kameratyp allererste Wahl.

Zum Verwechseln ähnlich: die SLT-Kamera

SLT ist die Abkürzung des englischen Begriffs „single lens translucent mirror“. Äußerlich ähnelt die SLT-Kamera einer herkömmlichen Spiegelreflexkamera. Sie verfügt jedoch nicht wie diese über einen Schwingspiegel, sondern über einen feststehenden, teildurchlässigen Spiegel. Dieser reflektiert einen Teil des Lichts auf den kontinuierlich aktiven Autofokus-Sensor, auch bei der Aufnahme von Videos. Das Sucherbild wird elektronisch erzeugt und zeigt eine Vorschau auf das aufzunehmende Bild unter Berücksichtigung der aktuellen Kameraeinstellungen. Es können dieselben hochwertigen Sensoren verwendet werden wie bei herkömmlichen Kameras, der Bildqualität sind kaum Grenzen gesetzt. SLT-Kameras sind wegen des entfallenden Spiegelschlags deutlich leiser und schneller als Spiegelreflexkameras. Ihr Sucher ist auch für extreme Teleobjektive geeignet.

Die Nachfolger stehen schon in den Startlöchern

Kameras ohne Schwingspiegel erweitern die große Auswahl an Digitalkameras und werden zunehmend auch für Profifotografen interessant. Kompaktkameras und spiegellose Systemkameras sind für den professionellen Einsatz wegen der geringen Sensorgröße meist nicht geeignet. Messsucherkameras bieten überlegene optische Qualität, sind aber teuer und bieten keine längeren Brennweiten. SLT-Kameras sind bei gleicher Bildqualität flexibel ausbaubar wie Spiegelreflexkameras, aber leiser und schneller. Das typische „Klacken“ könnte bald Fotogeschichte sein.

Bildquelle: fefufoto – Fotolia

Werbung

Kommentare sind geschlossen.