Die Auslöseverzögerung ist ein Qualitätsmerkmal moderner Digitalkameras. Sie bezeichnet in der Fotografie die Zeitspanne zwischen dem Betätigen des Kameraauslösers und der Bildaufzeichnung und ist abhängig von der in der jeweiligen Kamera verwendeten Technik und somit ein konstruktionsbedingtes Merkmal. Beispielsweise muss bei Spiegelreflexkameras vor der Bildaufzeichnung der Schwingspiegel betätigt werden, einige Spiegelreflexkameras, müssen die eigentlich fast verzögerungsfreie Belichtungsmessung unmittelbar nach dem Schließen der Objektivblende nachjustieren. Anschließend wird der Verschluss geöffnet und die Belichtung beginnt.

Zusätzlich zu diesen mechanischen Abläufen muss bei Digitalkameras mit Autofokus ein Motor die ermittelte Entfernungseinstellung realisieren, die Fokussier-Geschwindigkeit ist ein entscheidender Zeitfaktor. Er kann ggf. durch das Abschalten von Kamerafunktionen wie Weißabgleich oder Display verringert werden, weil hierdurch der Prozessor der Digitalkamera entlastet wird. Alternativ gibt es auch Kameras, die über einen gesonderten Autofokus-Sensor verfügen, wodurch eine beachtliche Zeitersparnis beim Auslösevorgang erreicht werden kann. Diese Technologie wird auch als „Hybrid-Fokus“ bezeichnet. Der zusätzliche AF-Sensor ist unabhängig vom Aufnahme-CCD-Sensor, so dass Verzögerungen von weniger als 0,1 Sekunden erreichbar sind. Problematisch ist dieses System allerdings im Nahbereich oder bei Makroaufnahmen, denn konstruktionsbedingt funktioniert dieses Verfahren hier nicht und die Kamera muss auf die relativ langsame CCD-Auswertung zurückgreifen. Einige Hersteller höherwertiger Kameras lösen das Problem durch den Einbau leistungsfähiger Prozessoren, allerdings ist das natürlich ein erheblicher Kostenfaktor.

Auslöseverzögerung: Spontane Fotos schwierig

Mittlerweile wird bei den technischen Daten einer Kamera auch die Auslöseverzögerung angegeben, um Kameras qualitativ vergleichbar zu machen. Allerdings wird hiermit meist die Zeitspanne nach der Fokussierung bezeichnet. Grundsätzlich beeinflusst die Auslöseverzögerung die spontane Fotografie ganz erheblich, mit vielen Kameras sind Schnappschüsse fast unmöglich. Hier kann u. a. durch Serienaufnahmen Abhilfe geschaffen werden, wobei jedoch die Bildfolgezeit und der Pufferspeicher der Kamera beachtet werden muss. Bei den meisten Kameras wird ein zweistufig arbeitender Auslöser verwendet, der in der ersten Stufe Fokus und Belichtung speichert und erst in der zweiten Stufe die Aufnahme auslöst. Hierbei ist die Verzögerung recht gering.

Verschiedene Tests haben ergeben, dass zum Beispiel Sony Spiegelreflexkameras in der Praxis eine gute Auslöseverzögerung haben.

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