Digitalkameras: schon günstig zu bestellen.Beim Fotografieren sind sich Amateure wie Profis einig: Keiner will mehr mit Filmen hantieren. Doch kein Markt ist so unübersichtlich wie der für Digitalkameras. Da wird mit Megapixeln und anderen Fachbegriffen umher geworfen. Doch lassen Sie sich nicht verwirren! Denn Megapixel sind nicht allein das Kriterium für Ihre Kaufentscheidung einer Digitalkamera. Und: Hier lesen Sie einfach und verständlich, worauf bei der Auswahl des digitalen Fotoapparates zu achten ist.

Digitalkamera-Typen

Deutschland ist im Knipsfieber: digitale Fotoapparate haben ihre analogen Vorgänger schon längst überholt und abgelöst. Doch genau wie beim Auto die PS-Zahl nichts über die Leistung sagt, ist auch die Anzahl der Megapixel nur eine von mehreren Eigenschaften, anhand deren Sie einkaufen gehen sollten. Das wichtigste ist der Kameratyp:

Die Digicam für Anfänger und Einsteiger

Die Allroundknipser in der Einstiegsklasse bieten in der Regel bereits ausreichend gute Bildqualität. Sie sind für Einsteiger gedacht, die möglichst leicht zu passablen Bildern kommen möchten und nicht von komplizierten Funktionen überwältigt werden wollen. Draufdrücken und fertig. Bei den Digitalkameras dieser Klasse läuft in der Regel alles automatisch. Dafür sind die Möglichkeiten der Bildbeeinflussung begrenzt, was Einstieger überhaupt nicht vermissen. Gut: Die Bildauflösungen mit bis zu 8 Megapixeln (acht Millionen Bildpunkte) reichen für Bilder, die im Ausdruck später gut aussehen. Auch der Preis für eine Einsteiger-Digitalkamera ist mit bis zu 150 Euro sehr günstig.

Hier sehen Sie vier Beispiele für Digitalkameras der Einsteigerklasse. Ein Klick auf das Bild befördert Sie zu weiteren Informationen. Sie können die Kameras direkt beim Versandhändler Amazon zu günstigen Preisen erwerben.

Mittelklasse-Kameras

Die Mittelklasse der Digitalkameras bietet nicht nur höhere Auflösungen, sondern auch wichtige zusätzliche Eigenschaften, die für mehr Komfort und bessere Bilder sorgen, wie beispielsweise einen größeren Zoombereich oder eine Anti-Wackel-Elektronik. Sie sind von den Abmessungen noch klein genug, um mal eben eingesteckt zu werden. Auflösungen bis zu 10 Megapixel reichen auch für größere Ausdrucke, allerdings ist auch hier auf eine gute Bildqualität zu achten. Preislich liegen diese Digital-Kameras bei unter 300 Euro. Hier eine Auswahl der vier beliebtesten Digicams dieser Klasse:

Die Oberklasse der Digitalkameras

In der Oberklasse finden sich Kameras, die durch eine besonders aufwändige Optik und große Bildsensoren glänzen. Sie sind meist größer und damit nicht so leicht in die Hosentasche einzustecken. Die größeren Abmessungen und das höhere Gewicht bieten auf der anderen Seite den Vorteil, besser in der Hand zu liegen und auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen ohne Blitz auszukommen. Geräte dieser Klasse kosten etwa 500 Euro. Hier eine auswahl der beliebten Fotoapparate dieser Klasse:

Königsklasse: Digitale Spiegelreflexkameras (DSLR)

Wie auch früher bei den mit Film zu fütternden Analog-Kameras bilden die Spiegelreflexkameras die Königsklasse der Digitalfotografie. Sie versprechen nicht nur einen professionellen Umgang, sondern bieten sowohl beim Bildwandler also auch bei der Verwendung mehr Reserven als ihre Kompakten Geschwister der beiden zuerst genannten Kategorien. Wechselbare Objektive, die Ansteuerung eines separaten Blitzes sowie umfangreiche Beeinflussungsmöglichkeiten für das Bild stehen außerdem auf der Habenseite. DSLR-Kameras werden entweder nur als Body (das Gehäuse, also nur die Kamera ohne Objektiv) oder im Komplettset mit Objektiven angeboten und beginnen bei etwa 400 Euro, nach oben sind preislich die Grenzen offen. Zu den teuersten Digital-SLRs gehört die Leica M5, die über 2500 Euro kostet. Von den absoluten Stars, etwa den Hasselblad-Digitalkameras, einmal abgesehen. Hier vier die beliebtestes digitalen Spiegelreflexkameras im Vergleich:

Digitalkameras im Handy

Last but not least befinden sich auch noch in einigen Mobiltelefonen Kameras. Diese werden zwar immer besser, sollten aber (noch) nicht als wirkliche Alternative zur reinen Digitalkamera in Betracht gezogen werden, da sie meist nur ein Fixfocus-Objektiv besitzen und trotz Auflösungen bis zu 5 Megapixeln die Sensoren nicht in der Lage sind, vernünftige Bilder zu erfassen.

Wichtige Kriterien beim Digitalkamera-Kauf

Auflösung: Die Auflösung, angegeben in Megapixel ist das Produkt der Bildpunkte von Breite mal Höhe. Sie ist natürlich das Kriterium innerhalb einer Geräteklasse, das bestimmt, wie genau die Kamera die Fotos aufnimmt. Die Auflösung bestimmt, wie groß später der Ausdruck sein kann, ohne dass der „digitale Charakter“ des Fotos durch allzu starke „Pixelsichtbarkeit“ herauskommt:

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Doch darauf allein kommt es nicht an, denn je mehr Pixel sich auf dem meist briefmarkengroßen Sensor drängen, umso weniger Bildinformation kann jedes einzelne aufnehmen. Deswegen bringt unter Umständen eine Kamera mit geringerer Auflösung bessere Bilder.

Größe des Sensors: Die Fläche mit den lichtempfindlichen Sensoren, die für die Aufnahme des Bildes verantwortlich sind, sollte so groß wie möglich sein. Moderne Digitalkameras haben in der Regel Sensoren mit einer Diagonale von 0,5 Zoll (ca. 1 cm). Nur teure digitale Spiegelreflexkameras haben mit bis zu 2,5 cm Diagonale deutlich größere Bildsensoren. Ein weiteres Qualitätskriterium ist die Rauscharmut des Sensors. Bei schwarzen Flächen entsteht unter Umständen ein „Bildrauschen“ – das sind farbige Punkte, die das Gesamtbild stören. Die lassen sich zwar durch eine Bildbearbeitung wieder entfernen, doch das geht meist auf Kosten der gesamten Bildqualität.

Optik/Objektiv: Wie bei den analogen Kameras bestimmt auch die Optik, wie gut das Bild beim Sensor ankommt. Sie sollten hierbei darauf achten, dass es sich um vergütete Linsen handelt. Viele Kameras arbeiten hier bereits mit Markenherstellern für Optiken wie die Firma Schneider aus Kreuznach zusammen. Aber auch das allein sagt noch nichts über die Qualität – auch der verarbeitende Rest muss stimmen.

Zoom-Objektiv: Fast alle Digitalkameras – außer die besonders kleinen – bieten mittlerweile die Möglichkeit des Zooms. Hierbei bietet ein optischer Zoom sehr viel mehr Bildqualität als ein digitaler, da hier mit Hilfe von Linsen das Bild herangeholt wird. Beim Digitalzoom nimmt die Kameraelektronik aus dem erfassten Bereich den gewünschten Teil heraus und vergrößert ihn – dabei leidet die Bildqualität, da ja die Anzahl der Pixel geringer ist. Achtung: manche Hersteller multiplizieren die Zoom-Faktoren von optischem und digitalem Zoom und kommen so auf fantastische Werte. Beim Kauf sollte man nur den optischen Zoomfaktor beachten und zudem schauen, wie groß die Linsen sind.

Digitalkamera-Elektronik: Um ein möglichst farbneutrales Bild zu erhalten, muss eine Kamera einen Weißabgleich durchführen. Die meisten Kameras tun das automatisch. In besonderen Situationen kann ein manueller Weißabgleich notwendig sein, das wird in der Regel ebenfalls unterstützt.

Blitz: Digitalkameras haben auch ein eingebautes Blitzlicht, das allerdings nur eine begrenzte Reichweite hat. Das sollte man ausprobieren und bei größeren Umgebungen – falls die Kamera keine Unterstützung für ein externes Blitzgerät bietet, mit einem sogenannten Tochterblitz arbeiten (der auslöst, sobald ein anderer aufblitzt).

Speichermedium/Speicherkarten: Zum Speichern der Bilder verwenden Kameras sogenannten Flash-Speicher, der auf Speicherchips untergebracht ist. Hierbei gibt es mehrere Arten. Bevor wir diese zeigen, sollten Sie jedoch wissen, wie groß der Speicherbedarf für ein Digitalfoto ist und dementsprechend welche Kapazität ein solcher Speicherchip aufweisen muss, damit er Ihre nächste Foto-Expedition auch aufnehmen kann.

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Neben der Kapazität ist auch wichtig, wie schnell die Speicherkarten sind. Normale SD-Cards sind nur bei Aufnahmen bis zu 5 Megapixel schnell genug. Bei Verwendung in höher auflösenden Kameras kann es zu Verzögerung beim Abspeichern kommen, wenn schnelle Bildfolgen geknipst werden. Für diesen Fall bieten die Hersteller der Speicherchips Module mit schnelleren Zugriffszeiten an (bei Sandisk heißen die beispielsweise Extreme II, III und IV – je nach benötigter Geschwindigkeit).

Es gibt zurzeit fünf verschiedene Speichermedien, die in Kameras zum Einsatz kommen.

Compact Flash (CF)

Der älteste Standard, der noch in Benutzung ist, heißt Compact Flash (CF). Die Plättchen sind in Kapazitäten bis zu 32 GB erhältlich und werden vor allem von älteren Kompaktkameras, aber auch in vielen Spiegelreflexkameras verwendet.

SD-Card

Bei den Digitalkameras am weitesten verbreitet sind die SD-Cards. Das sind daumengroße Plättchen, die bis zu 2 Gigabyte Kapazität bieten. Die kompatiblen „Multimedia-Cards“ sind inzwischen kaum noch erhältlich. Da normale SD-Cards für höhere Auflösungen zu wenig Kapazität bieten und auch nicht schnell genug sind, gibt es als nächsten Standard die SD-HC (High Capacity), die zwischen in Kapazitäten zwischen 4 GB und 32 GB (theoretisch) möglich ist. SDHC ist abwärtskompatibel – SDHC-Kameras können auch normale SD-Cards verwenden, SDHC-Chips lassen sich dagegen in normalen SD-Steckplätzen nicht lesen.

Memory Stick

Wer eine Kamera von Sony kauft, wird auf das herstellereigene Memory-Stick-System stoßen. Der normale Memory-Stick ist hierbei nur noch in älteren Kameras zu finden, neuere Kameras haben den Memory Stick Pro Duo. Zum Lesen in MS-Steckplätzen (zum Beispiel in einem Cardreader) liegen den kleineren Pro-Varianten Adapter bei.

xD-Karte

Olympus verwendete einige Zeit lang den xD-Speicherchip, dabei handelt es sich um kompakte Speicherchips. Neuere Geräte des Herstellers sind ebenfalls mit SD- oder SDHC-Steckplatz ausgestattet.

interner Speicher

Zudem bieten einige Kamera auch internen Speicher für den Fall, dass der Chip gerade nicht in der Kamera ist oder keine Kapazitäten mehr frei sind. Der sollte jedoch nur als Notlösung betrachtet werden. Zur Übertragung der Bilder an den Computer können die Kameras über ein USB-Kabel damit verbunden werden. Besser ist es jedoch, die Speicherchips herauszunehmen und über ein Lesegerät zu übertragen.

Wichtige Digitalkamera-Funktionen

Anti-Wackel-Automatik (anti shake): Um die Aufnahme zu stabilisieren, gleichen einige Geräte die Wackelei durch verschiedene Maßnahmen aus. Die Kameras der Mittelklasse rechnen die Wackelei heraus – allerdings auf Kosten der Auflösung, wenn auch die Einbußen gering sind. Ein optischer Ausgleich kann auch durch das Objektiv der Kamera geschehen, dann allerding ist die Kamera teurer als bei einem elektronischen Anti-Shake-System.
Videoaufnahme: Fast alle Kameras sind heutzutage auch in der Lage, bewegte Bilder, also Videos aufzuzeichnen. Allerdings sind diese in der Auflösung meist geringer, und man hat auch nicht die gleichen Möglichkeiten der Bildbeeinflussung (Zoom etc.) wie beim Foto. Außerdem ist noch zu beachten, dass einige Kameras die Videos im Quicktime-Format aufzeichnen, das sich nicht mit jedem Videoschnittprogramm nachbearbeiten lässt.
Direktdruck: Neben der Möglichkeit, die Bilder über den PC auszudrucken lassen sich manche Kameras auch direkt an den Farbdrucker anschließen. Drucker und Kamera müssen dabei das PictBridge-Verfahren unterstützen. Daneben kann man die Bilder natürlich auch auf dem Chip oder einer CD gebrannt im Fotoladen abgeben und Abzüge fertigen lassen.

Digitalkamera-Zubehör

Zu einer Digitalkamera werden die wichtigsten Zubehörteile meist mitgeliefert. In der Einstiegsklasse verwendet man meist Batterien. Wer hier Strom sparen will, sollte zu Nickel-Metallhydrid-Akkus greifen – am besten ein doppelter Satz, von dem einer immer im Ladegerät mit „Saft“ versorgt wird, während der andere in der Kamera benutzt wird.
Eine Tasche sollte die Kamera nicht nur vor Staub, sondern auch vor dem Hinfallen schützen und das Zubehör wie zusätzliche Speichermodule aufnehmen. Anschlusskabel für die Verbindung zum PC, damit man sich die Bilder in groß betrachten kann, sind bei den meisten Kameras zum Glück mitgeliefert.

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