In der Fotografie werden sämtliche Informationen über das Licht transportiert. Bei einer hellen Beleuchtung werden sämtliche Details gut und gleichmäßig beschienen – doch außer in einem Fotostudio sind solche optimalen Verhältnisse nur sehr selten zu finden. Um die Lichtempfindlichkeit einer Aufnahme zu bestimmen, wird als Standard heute die ISO-Zahl verwendet. Diese gibt im Wesentlichen die Eigenschaften eines einzelnen Bildpunktes wider.
Eine höhere ISO-Zahl bedeutet eine höhere Fehlerquote
Bilder werden in der digitalen und in der analogen Fotografie aus einzelnen Bildpunkten zusammengesetzt, bei denen ein Film oder ein Sensor den Farbwert an verschiedenen Stellen absorbiert oder misst und diesen dauerhaft speichert. In dunklen Umgebungen ist diese Messung jedoch nur eingeschränkt möglich, da die benötigten Informationen nicht schnell genug aufgenommen werden können. Um dieses Problem zu beseitigen, ist es jedoch möglich, die Empfindlichkeit des Aufnahmegerätes zu steigern. Dabei entsteht jedoch ein anderes grundlegendes Problem – gleichzeitig mit den gewünschten Werten wird auch die Empfindlichkeit für Fehlinformationen erhöht. Das kann beispielsweise eine Überlagerung sein, die aus scharfen Kontrasten resultiert und bei der gestreutes Licht aus Nachbarbereichen ebenfalls verarbeitet wird. Das führt zu einem sogenannten Bildrauschen – die einzelnen Wellenbereiche werden nicht mehr exakt abgegrenzt beziehungsweise schwache Reststrahlung als elementarer Bildinhalt bewertet.
Der Unterschied zwischen niedrigen und hohen ISO-Werten
Praktisch gibt es nur zwei Möglichkeiten, um unter schlechten Lichtverhältnissen ein akzeptables Foto aufzunehmen. Entweder wird die Belichtungszeit erhöht, was jedoch bei Bewegungen zu einem Verschwimmen der Konturen – dem berüchtigten Verwackeln – führt. Oder es wird die Empfindlichkeit des Sensors oder des Filmes gesteigert. Dies hat andererseits zur Folge, dass Kontraste und Konturen nicht mehr absolut genau zu erkennen sind. Das zu beobachtende Phänomen nennt man deshalb Bildrauschen – das bedeutet, dass Lichtimpulse von anderen überlagert werden und deshalb eine genaue Abgrenzung nicht mehr möglich ist. In der Folge verschwimmen die Kanten und die Intensität wird nicht mehr korrekt wiedergegeben. Deshalb ist es sinnvoll, immer so niedrige ISO-Zahlen wie möglich zu wählen, falls eine Kamera diese Einstellung zulässt. Auf der anderen Seite muss die Belichtungszeit auf ein Maximum erhöht werden – bei Aufnahmen aus freier Hand gilt als eine Regel, dass diese nicht unter 1/30 Sekunde liegen sollte.
Gute Fotos benötigen etwas Zeit
Die optimale Kombination aus ISO und Belichtungszeit wird bei digitalen Kameras im automatischen Modus selbstständig ermittelt. Das Ergebnis hängt von der Kamera, der verwendeten Software und eigenem Geschick ab. Es empfiehlt sich, sich mit seinem Modell vertraut zu machen, um die Stärken und Schwächen des Fotoapparates zu erkennen. Generell sollte jedoch immer die niedrigste ISO gewählt werden, die eine akzeptable Aufnahme ermöglicht.
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