Wer macht die besseren Fotos? Eine Spiegelreflexkamera oder ein FourThirds-Kamera? Eine derzeit ähnlich heiß diskutierte Angelegenheit, wie der permanente Konflikt zwischen Apple-Usern und PC-Benutzern. Mit der G2 bringt der japanische Elektronikhersteller nun eine komfortabel ausgestattete FourThirds-Kamera auf den Markt, die für Furore sorgen soll. Ob das gelingt?

Hohe Bildqualität

Für gute Bilder soll der bewährte NMOS-Sensor mit einer Auflösung von 12 Megapixeln sorgen. Dieser wird von einem firmeneigenen Bildprozessor mit dem Namen „Venus Engine HD2“ unterstützt, umdas Rauschverhalten der Kamera zu verbessern. Das ist gelungen. Im Gegensatz zum Vorgängermodel G1 hat die G2 das Ruschen deutlich besser im Griff, liegt jedoch leicht über den Wertern vergleichbarer Spiegelreflexkameras. Durchaus beeindruckend ist der maximale ISO-Wert von 6400. Zu sagen bleibt aber, dass das Grundrauschen bei geringer Lichtempfindlichkeit leicht erhöht ausfällt. Insgesamt kann die Panasonic G2 jedoch mit einer guten Auflösung punkten, die zwischen ISO 100 und ISO 1600 nur sehr gering absinkt.

Die Bildqualität ist insgesamt ausgezeichnet. Scharf, kontrastreich, farbecht. Was das Endergebnis angeht, kann die G2 mit guten Spiegelreflexkameras durchaus mithalten.

Langsames Tempo der Panasonic DMC-G2

Die Auslöseverzögerung hält sich in Grenzen und liegt bei 0,43 Sekunden. Das ist ein anständiger Wert, auch wenn die meisten Spiegelreflexkameras schneller sind. Wenn es um Serienbilder geht, dann liegt die G2 allerdings weit hinten. Nur 2,9 Fotos pro Sekunde sind ziemlich lahm. Bei Fotos im speicherintensiven RAW-Format lassen sich nur Serien von maximal fünf Bildern in Folge schießen. Wer also Wert auf hohes Tempo legt, ist hier falsch!

Ausgezeichnetes Touchscreen

Das Panasonic tolle Displays baut, ist nichts Neues. Aber der 3-Zoll-Monitor der G2 ist schon etwas Besonderes. Er ist neig- und schwenkbar und… Achtung, jetzt kommt eine Premiere im Bereich der Kameras mit Wechselobjektiven – lässt sich zur Gerätebedienung nutzen. Das erweist sich als ausgesprochen praktisch und hilfreich. So lässt sich der mit 23 Feldern arbeitende Autofokus über das Touchscreensteuern und kalibrieren, über das Diplay lassen sich auch einzelne Bildbereiche optimieren. Auch der Verfolgungs-Modus funktioniert einwandfrei.

Zusätzlich zum exzellenten Touchscreen-Display hat die Panasonic G2 einen sehr scharfen elektronischen Sucher. Im Gegensatz zu seinem optischen Pendant in Spiegelreflexkameras zeigt dieser das Bild so an, wie es aufgenommen wird.

Panasonic DMC-G2: Üppige Ausstattung

Uns hat am Besten die Tiefenschärfe-Vorschau der Kamera gefallen. Sie simuliert auffällig gut die Hintergrundschärfe bei der Wahl verschiedener Blenden. Das hilft enorm bei der Planung von Landschafts- und Portraitbildern. Ein ähnliches Programm ist auch für Verschlusszeiten verfügbar. Je länger die Belichtungszeit, desto mehr Bewegungsunschärfe. Und genau diese zeigt die Kamerasimulation dann auch an.

Sie sehen also: Die Panasonic G2 lässt sich sowohl mit Hilfe einer intelligenten Aufnahme-Automatik steuern, als auch voll- oder teilweise manuell. Dies erfolgt entweder über das angesprochene Touchscreen oder über die dafür ebenfalls verbauten mechanischen Schalter und Knöpfe.

Zusätzlich bietet die G2 erstmals auch eine HD-Videofunktion, die mit einer 720p-Auflösung bewegte Bilder aufzeichnen kann. Dabei bleibt der Verfolger-Autofokus einsatzbereit, und auch die Tiefenschärfe lässt sich im Movie-Modus modifizieren.

Gesamturteil der Panasonic DMC-G2 Digitalkamera

Unser Fazit fällt positiv aus. Die Panasonic G2 macht tolle Fotos und ist eine wirklich gute, kleine und leichte Kamera des FourThrids-Segments. Das Display ist spitze, die Ausstattung toll, das Tempo der Kamera allerdings etwas dürftig.

Und um die Eingangsdiskussion wieder anzuheizen: Noch kommt die G2 nicht an die Bildqualität guter Spiegelreflexkameras heran, nähert sich aber mit großen Schritten. Und bietet zusätzlich Vorteil, auch eine Video-Funktion an Bord zu haben. Der Abstand zwischen digitalen Systemkameras wie der G2 und einer Spiegelreflexkamera wird kleiner!

Technische Daten der Panasonic DMC-G2

  • Hersteller/Modell: Panasonic DMC-G2
  • Auflösung: 12,1 Megapixel
  • Sensor: NMOS Sensor
  • Größe: 1/2,33 Zoll
  • Objektiv/Zoom: 16fach, 25-200 mm
  • Display: 3 Zoll Diagonale TFT, 460.000 Pixel
  • Sucher: elektronisch
  • Bildstabilisator: optisch
  • Speicher intern/extern: – /SD, SDHC, SDXC
  • Dateiformate: JPG
  • Video (Auflösung/Bilder pro Sekunde): 1280 x 720 Pixel/30 fps
  • ISO-Empfindlichkeit: 100 – 6400
  • Stromversorgung: Lithium-Ionen-Akku
  • Sonderfunktionen: Live View, Motivprogramme, Gesichtserkennung, erweiterter Betrachtungswinkel
  • Abmessungen (B x H x T): 124 x 83,6 x 74 mm
  • Gewicht: ca. 371 g ohne Akku

Foto: Panasonic

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